Unglaublich! Unglaublich! So etwas von einem in den Sand gesetzten Abend habe ich seit dem Golfkrieg nicht mehr erlebt.
Das traurigste an der Sache ist: Wenn mal so einer der wenigen Abende anliegt, an denen ich nicht selber fahren muss, dann bereue ich es immer gleich. Am liebsten wäre ich nämlich stante pede wieder wieder nach Hause gefahren.
Wenn wir einfach mal so kleine Ärgernisse wie haufenwiese Scherben und einen umgekippten Bauwagen außen vor lassen, kommen wir immer noch auf eine besoffene aggressive Meute, die bei meinem Eintreffen schon einen derartig großen Vorsprung in Sachen Alkoholpegel hatte, dass ich mich (allein schon aus gesundem Selbsterhaltungstrieb) gar erst bemühte, aufzuholen.
Das führte allerdings dazu, dass man mir quasi Schläge androhte, falls ich ein Glas Korn verweigern sollte. Als dann Partyfässchen, Weizengläser und andere Kleinteile durch die Gegend flogen, zog ich es doch vor, mich in Neutrale Gegenden zurückzuziehen.
Also schließlich so gegen viertel nach 11 (!!!) der Gastgeber das Handtuch warf, verlief sich die Menge bald. Doch das Elend war noch nicht vorbei, weil zwei besoffene Säcke im Auto dafür sorgten, dass wir uns nicht langweilten.
Der eine ging dem anderen ständig an die Gurgel oder versuchte ihm anderweitig, ihm Gewalt anzutun, während das Opfer nicht müde wurde, seinen Peiniger zu provozieren. Als wir sie dann auseinandersetzten (wie in der Grundschule), säuselte der eine den ganzen Rest der Fahrt „Hannes ist tot. Hannes ist tot. Hannes ist tot…“
Alles in allem: Ein paar graue Haare mehr, ein weiteres Wochenende, das besser aus dem Gedächtnis zu streichen und die Erkenntnis, dass sich ein Haufen selbsternannter Erwachsener auch noch so benehmen kann, als würde er zum ersten Mal an einer Flasche Schnaps riechen dürfen.
Und genau diese Flasche Schnaps hau ich mir jetzt alleine mitten in der Nacht vorm Fernseher hinter die Binde! So! Das habt ihr nun davon!